Donnerstag, 9. April 2009

Ich bin ein Mängelexemplar

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, der Titel ist eine Anspielung auf das Buch "Mängelexemplar" von Sarah Kuttner. Ich habe es gelesen und mich mehr denn je in der Hauptfigur wieder erkannt. Nein, ich gehe (bisher) nicht zum Psychater oder Psychotherapeuten und ich nehme auch keine Tabletten. Aber auch ich bin anstrengend, meistens hyper-gut gelaunt (zu gut für jeden Lila Laune Bär) und dann wieder gibt es Momente in denen ich ohne jeglichen Grund anfangen möchte zu schreien und zu weinen und irgendwas macht mich auf einmal so unsäglich traurig ohne dass ich auch nur eine Idee hätte wie es plötzlich dazu kommt.

Man kann eigentlich sagen, dass ich alles im Leben habe. Eine wunderbare Familie, einen gut bezahlten Job den ich spannend finde, nette Freunde um mich herum... auf der anderen Seite fühle ich manchmal als hätte ich gar nichts. In die meisten meiner Freundschaften interpretiere ich wohl aus Naivität oft zu viel, denke ich hätte endlich richtig tolle neue Freunde gefunden und dann sind es doch nur Bekanntschaften. Mein Job ist zwar spaßig und toll, dennoch will ich eigentlich was ganz anderes machen. Musik, Film, produzieren was das Zeug hält... eine oftmals Brotlose Kunst, aber was interessiert mich Geld? Eigentlich gar nicht, denn ich habe bisher nie Mangel noch einen derartigen Überfluss als dass ich das Geld vermissen würde gespürt.

Ich bin anscheinend nicht nur gut gelaunt sondern sogar auch noch recht intelligent und nett, aber nett ist eben doch die kleine Schwester von Arschloch. Ein Kumpeltyp eben, keine Frau in die Mann sich verlieben würde. Hübsch sagen die einen, 20kg zu viel sagen die anderen. Ich schwanke mit meiner Ansicht von Tag zu Tag. Mal denke ich, ist doch gar nicht so übel, das nächste Mal dass ich am Spiegel vorbeigehe möchte ich gern ein Messer nehmen und alle überflüssigen Speckfalten wegschneiden wie von einem Stückfleisch bevor man es in der Küche weiterverarbeitet.
Mein Selbstbewusstsein schwank natürlich dergleichen und ich versuche immer wieder mich hinter Witzen oder auch kleinen verbalen Angriffen zu verstecken, die zum Teil daneben sind dass sie nicht nur falsch verstanden werden sondern ich mich auch noch Tage darauf dafür schäme. Benehme ich mich allerdings gut, schäme ich mich auch, denn ich habe immer Angst mein Gegenüber könnte mich für anhänglich oder gar aufdringlich halten.

Eine mittelmaß zu finden fällt mir schwer. Ich selbst zu sein, fällt mir schwer.

1 Kommentar:

Alexandra hat gesagt…

Das ist doch mal ne gute Vorstellung *gg* Gefällt mir ;)

Dann herzlich Willkommen under den Bloggern :) und viel Spass!

Liebe Grüsse
Alexandra

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