Dienstag, 14. April 2009

Die Nagel-Rettungsaktion

Ich habe mir meine Nägel lackiert. Die Fingernägel. So richtig schön Mädchenhaft als "French Nails". Es hat mich ordentlich Nerven gekostet, gestern vorm Fernseher, aber so schlecht sieht es gar nicht aus. Gut, ein bisschen Tussi, aber das ist auch egal. Der eigentliche Grund ist nämlich, dass ich hoffe mir jetzt nicht sofort wieder die Nägel abzukauen. Wenn man so viel Energie und Liebe in die Bemalung steckt, kann man es ja schlecht in einem Happs wieder zerstören oder?

Ausserdem habe ich gerade einen sehr schönen Abend mit meinen Mädels verbracht. Endlich konnten wir mal wieder so richtig schön quatschen, es war keiner in der Nähe vor dem man sich in irgendeiner Weise verstellen müsste.
Natürlich kam, wie immer, auch das Thema nicht an "ihm" vorbei. Dem Ex. Aber das soll mir heute mal völlig egal sein. Wir haben über so viele andere, wichtigere Dinge geredet, dass ich mir davon jetzt nicht die Laune verderben lassen werde. Schon gar nicht sechs Stunden bevor ich wieder aufstehen und ins Büro gehen muss.

Huch, ich sehe gerade, ich habe eine dicke Ecke aus der schönen weissen Sichel meines rechten Daumens gebissen. Naja, wird schon nicht zu sehr auffallen... der Rest sieht noch aus wie neu.

Sonntag, 12. April 2009

Mängelexemplar - "Quote of the Moment"

Du bist kein Hauptgewinn. Du bist ein Mängelexemplar. Ein zauberhaftes und liebenswertes Mängelexemplar. Und wenn da draussen jemand ist, der das sehen kann, dann ist ER ein Hauptgewinn.

Schokohasen und bunte Eier

Es ist Ostersonntag. Meine Familie ist leider komplett ausgeflogen, so dass es bei mir heute weder Osteressen noch Eiersuchen gab, aber das ist schon okay.

Meine Mutter hatte mir extra ein kleines Osternest gemacht, damit ich mich nicht so einsam fühle. Die Schokolade darin habe ich aber schon an meine Schwester weiter verschenkt. Ich brauche, im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen, keine Schokolade und ich vermisse sie nicht. Aber wenn sie rumliegt, kann ich dennoch nur schwer widerstehen, also gleich weg.
Meine Oma hat mir heute Nachmittag dann auch nochmal zu verstehen gegeben, dass das wohl die richtige Entscheidung war. Sie hatte mir nämlich absichtlich keine Schokolade mitgebracht, sondern zwei bunte gekochte Eier, denn das sei ja wohl besser so. Sie schielte dabei auf meinen nicht zu verleugnenden Bauch. Frech, fand ich. Aber wohl wahr. Ich verkündete daraufhin stolz und mir die Kränkung nicht anmerken lassend, dass sie Recht habe und ich eh schon alle Schokoeier meiner Schwester geschenkt hätte. Das mache mir ja nix aus. Tut es auch nicht. Aber Oma's Worte schon... gut, da muss ich wohl durch. Ich habe mir das in den letzten zwei Jahren wohl selbst eingebrockt.

Zu allem Überfluß lief heute Abend natürlich Chocolat im Fernsehen, mit Johnny Depp und Juliette Binoche. Aber mal im Ernst, wen interessiert all die teure Schokolade der guten Frau wenn man stattdessen Johnny Depp angucken kann? Der sieht in diesem Film nämlich unverschämt gut aus, mit seinem Zopf und dem markanten Gesicht.
Mir ist aufgefallen, dass Johnny Depp mit Zopf am Lagerfeuer mich an jemanden erinnert... Den wohl bestaussehendsten Mann den ich kenne, den ich sofort vom Fleck weg heiraten würde... Der weiss nur leider genauso wenig davon wie toll ich ihn finde, wie Johnny Depp von mir weiss, und das wird wohl auch so bleiben. Denn er könnte jede haben, jede schöne langbeinige reiche Tochter... wer will da schon mich?

Wie gut, dass ich mir aus Schokolade nicht so viel mache, sonst würde ich nach diesen Worten wohl eine ganze Tafel zum Trost verdrücken. Und Bier und Salzstangen sind zum Glück auch aus!

Männer denken nicht.

Sie tun das wirklich nicht, zu Mindest nicht so wie wir es antizipieren, ja gar voraus planen möchten.
Da kann ich noch so oft denken, wenn ich jetzt dies tue dann denkt er das aber eigentlich meine ich jenes und irgendwann wird er den Hinweis verstehen... und mich auf einem weissen Ross als Prinz abholen kommen. Natürlich nicht.
Frau macht A. Mann sieht A, denkt A, handelt nach A. Die abstruse Idee, dass wenn ich nach B handle damit er glaubt ich meine eigentlich A und traue mich nicht A zu sagen und B sei nun die beste Ausrede... all das gibt es nicht.

Habt ihr "He is not that into you!" gesehen? Da geht es genau darum. Ich wusste das vorher. Ich habe es auch vorher verstanden... eigentlich. Handle ich danach? Nein, in keinster Weise. Ich überlege mir jedwede Ausrede, alle ist mir Recht, wenn es nur darauf hinausläuft dass er mich doch mag und es nur an den widrigen Umständen liegt dass er nicht angerufen/vorbeigekommen ist.

Traurig aber wahr. Frauen sind so berechenbar. Und leider mische ich da ganz vorne mit.

Samstag, 11. April 2009

Denn man merkt erst was man hat...

... wenn es dann einmal weg ist.

Es ist schon über ein Jahr her das meine langjährige Beziehung zerbrochen ist. Im Nachhinein würde ich sagen, das war gut so. Wir haben uns genervt und angekotzt, provoziert und geärgert.

Seine konservativen Ansichten zum Familienleben passten nicht zu mir und ich habe es mehr und mehr gemerkt und verspürte gleichzeitig mehr und mehr den Drang meine Wünsche in Sachen Zukunft, Job und Studium immer schneller durchzuprügeln damit er mir ja keinen Strich durch die Rechnung machen kann.
Er hingegen machte mir deswegen ständig Vorwürfe was er hätte alles haben können wenn er so egoistisch handeln würde wie ich. Was er alles verpasst hätte. Chancen die er vertan, ja gar nicht erst die Herausforderungen angenommen hätte.

Was mich dazu bringen sollte "es" einzusehen und seine Sicht der Vernunft anzunehmen und zurück zustecken bewirkte jedoch genau das Gegenteil. Er kam mir dadurch mehr und mehr wie ein trotziger, eifersüchtiger kleiner Junge vor. Ich riss mir wirklich den Allerwertesten auf um zu Urlaub zu kriegen wie geplant, um Reisen zu machen, um im Job voran zu kommen, um ernst genommen zu werden als das kleine Küken mit den großen blauen Augen und dem ewigen Lächeln. Wenn er jedoch mal um etwas kämpfen hätte sollen, verlangte er dass nicht er den ersten Schritt machen müsse sondern das man (ich, Freunde, Kollegen und der Chef) auf ihn zukommen müssten. Nicht mal zum Bier wollte er unsere Freunde einladen, ich musste anrufen.
Und so trat er auf der Stelle während ich so schnell voran lief wie Forrest Gump beim Footballspiel.

Der Touchdown kam, ich machte den Punkt und das Fieldgoal noch oben drauf, doch ich hörte kein "Super" oder "Toll gemacht" sondern ein "Ich hätte das besser gemacht, aber ich hatte ja nicht die Chance dazu". Super. Lauf weiter Forrest, lauf durch die Tür nach draußen, dreh dich nicht um, rette sich wer kann.
Das Spiel war beendet. Ich hatte es beendet und er blieb verdattert und durchaus verletzt zurück.

Ein Jahr ist es her, und er steht immer noch auf dem Spielfeld und ärgert sich. Wenn ich nur in seine Nähe komme ist der Krawall gross, Freunde werden bestochen und belogen was mich angeht und wenn ich nicht da bin spielt er den großen König. Doch wie es eben so ist wenn man den gleichen Freundeskreis hat: Man sieht sich eben schon mal ab und zu. Die Aggressivität die er dann an den Tag legt kenne ich schon aus der Beziehung, schon da hat sie mich gestört, nun zeigt sie mir wie sehr. Wenn er betrunken ist denke ich sogar manchmal er würde mir gleich eine in die Fresse haun, ums mir heimzuzahlen.

Und dennoch, Trotz alledem, und trotz jeder rationellen Begründung: Ich vermisse die Beziehung. Die Nähe zu jemandem, die Gefühle die man hegt. Aufzuwachen und das Bett neben einem ist warm. Urlaube zusammen planen, zusammen kochen und manchmal auch nur einfach zusammen dasitzen und die Sonne genießen. Zweisamkeit. Das ist es was mir fehlt.

Vielleicht ist es nach so langer Zeit endlich mal wieder Zeit eine neue Beziehung anzufangen. Doch wie? Das klingt jetzt vielleicht total blöd, aber ich frage mich das wirklich. Ich bin zu schüchtern überhaupt erstmal jemanden kennen zu lernen, und wenn dann, dann bin ich zu schüchtern mich zu öffnen. Das wird eh nix, der ist 10 Ligen über dir, mach dir keine Hoffnung... all sowas denke ich dann und verstecke mich wenn ich die Person sehe hinter Coolness und Witz, hinter schön lächeln aber gar nix sagen oder auch hinter ganz viel Bier.
Dumm gelaufen.

Donnerstag, 9. April 2009

Ich bin ein Mängelexemplar

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, der Titel ist eine Anspielung auf das Buch "Mängelexemplar" von Sarah Kuttner. Ich habe es gelesen und mich mehr denn je in der Hauptfigur wieder erkannt. Nein, ich gehe (bisher) nicht zum Psychater oder Psychotherapeuten und ich nehme auch keine Tabletten. Aber auch ich bin anstrengend, meistens hyper-gut gelaunt (zu gut für jeden Lila Laune Bär) und dann wieder gibt es Momente in denen ich ohne jeglichen Grund anfangen möchte zu schreien und zu weinen und irgendwas macht mich auf einmal so unsäglich traurig ohne dass ich auch nur eine Idee hätte wie es plötzlich dazu kommt.

Man kann eigentlich sagen, dass ich alles im Leben habe. Eine wunderbare Familie, einen gut bezahlten Job den ich spannend finde, nette Freunde um mich herum... auf der anderen Seite fühle ich manchmal als hätte ich gar nichts. In die meisten meiner Freundschaften interpretiere ich wohl aus Naivität oft zu viel, denke ich hätte endlich richtig tolle neue Freunde gefunden und dann sind es doch nur Bekanntschaften. Mein Job ist zwar spaßig und toll, dennoch will ich eigentlich was ganz anderes machen. Musik, Film, produzieren was das Zeug hält... eine oftmals Brotlose Kunst, aber was interessiert mich Geld? Eigentlich gar nicht, denn ich habe bisher nie Mangel noch einen derartigen Überfluss als dass ich das Geld vermissen würde gespürt.

Ich bin anscheinend nicht nur gut gelaunt sondern sogar auch noch recht intelligent und nett, aber nett ist eben doch die kleine Schwester von Arschloch. Ein Kumpeltyp eben, keine Frau in die Mann sich verlieben würde. Hübsch sagen die einen, 20kg zu viel sagen die anderen. Ich schwanke mit meiner Ansicht von Tag zu Tag. Mal denke ich, ist doch gar nicht so übel, das nächste Mal dass ich am Spiegel vorbeigehe möchte ich gern ein Messer nehmen und alle überflüssigen Speckfalten wegschneiden wie von einem Stückfleisch bevor man es in der Küche weiterverarbeitet.
Mein Selbstbewusstsein schwank natürlich dergleichen und ich versuche immer wieder mich hinter Witzen oder auch kleinen verbalen Angriffen zu verstecken, die zum Teil daneben sind dass sie nicht nur falsch verstanden werden sondern ich mich auch noch Tage darauf dafür schäme. Benehme ich mich allerdings gut, schäme ich mich auch, denn ich habe immer Angst mein Gegenüber könnte mich für anhänglich oder gar aufdringlich halten.

Eine mittelmaß zu finden fällt mir schwer. Ich selbst zu sein, fällt mir schwer.